2019 Rückblick
Samstag, 15. Juni 2019
Der Atomausstieg wird volljährig
Am 11. Juni 2001 haben Umweltminister Jürgen Trittin, Kanzler Gerhard Schröder und die Chefs der großen Energiekonzerne ihre Unterschriften unter den sogenannten „Atomkonsens“ gesetzt. Der Vertrag sollte das Ende der Atomkraft in Deutschland besiegeln.
Angeblich sollte dann kein Reaktor länger laufen dürfen als insgesamt als 32 Jahre. Dann gäbe es heute keine Atomkraftwerke in Deutschland.
Zum 18. Geburtstag des Ausstiegs sind rund 70 Teilnehmer gekommen. Auch Passanten waren interessiert, sind stehengeblieben und haben zugehört.
Die Harfenklänge der Musikerin Sylvia Reiß versetzten den Platz am Has-Igel-Brunnen in eine festliche Stimmung. Einige Teilnehmer verteilten ihre 80 selbstgezogenen Sonnenblumen-Setzlinge. Viele hatten Kuchen oder andere Leckereien vorbereitet und mitgebracht, die wir gemeinsam gegessen haben. Die Rösterei am Fleth hatte kostenlos Kaffe gespendet. Währenddessen ließen die Kinder große Seifenblasen aufsteigen.
In der Begrüßung (hier klicken) verglich Katrin die Kohlekraft einerseits und die Atomkraft andererseits mit Pest und Cholera. „Es macht keinen Sinn, das eine durch das andere zu ersetzen. Wir brauchen stattdessen eine Fitnesskur. Die besteht im vollständigen Umstieg auf erneuerbare Energien“, so Katrin.
Thomas beschrieb in seiner Rede (hier klicken) den Atomausstieg, die Energiewende und die Klimaschutzbewegung als drei Geschwister. „In der Vergangenheit sind diese drei Geschwister zu oft von der Politik vernachlässigt worden“, so Thomas. Für den Atomausstieg hoffe er, dass der Plan zum Abschalten der letzten sieben Atomkraftwerke bis Ende 2022 konsequent umgesetzt werde. Danach werde noch mindestens ein halbes Jahrhundert vergehen, bis ein sicheres Endlager für die atomaren Brennstoffreste errichtet werden könne.
„Die Energiewende hat nach einer kurzen Phase schnellen Wachstums infolge der Fukushima-Katastrophe inzwischen einen dicken Deckel auf den Kopf gedrückt bekommen“, bedauerte Thomas. Auch das „Taschengeld“ in Form der EEG-Förderung sei mittlerweile sehr stark gekürzt worden. Er begrüße es, „dass nun mit Greta aus Schweden und ihren vielen Freunden wieder richtig Leben in die Bude gebracht wird.“
Die Mahnwachen-Teilnehmer unterbrachen die Rede immer wieder mit Applaus und bekräftigten zum Schluss ihre Forderung gesangsstark mit dem Lied „Wir woll’n nur Ökostrom – ganz ohne Kohle und Atom.“
Rückblick: 33. Jahrestag der Atomkatastrophe in Tschernobyl (28. April 2019)
Protest- und Kulturmeile am AKW-Brokdorf
Schon seit 2012 nehmen wir an der jährlichen, friedlichen Protest- und Kulturmeile vor dem Atomkraftwerk Brokdorf beteiligt. In diesem Jahr stand auch Harald Winter wieder auf der Bühne und begeitsterte die Teilnehmer mit unseren Mahnwachen-Liedern.
Das Atomkraftwerk Brokdorf in unmittelbarer Nachbarschaft zum Landkreis Stade ist eines der unsichersten deutschen Atomkraftwerke. Denn unerwartet starke Korrosionsprozesse an den Hüllrohren der hochradioaktiven Reaktorbrennstoffe machen den AKW-Betrieb zu einem zunehmenden Sicherheitsrisiko. Der Erfolg beim Ausbau der erneuerbaren Energien hat das Atomkraftwerk Brokdorf inzwischen überflüssig gemacht. Doch angesichts der hohen Betriebsgewinne von täglich einer halben Millionen Euro will die Politik mit dem Abschalten noch mindestens drei Jahre warten.
Wir halten dieses Zögern für unverantwortlich und fordern die sofortige Abschaltung des Atomkraftwerks um die notwendige Sicherheit für die Bevölkerung herzustellen und zugleich die dringend notwendigen Schritte bei der Energiewende zu ermöglichen.
Ein kurzer Bericht über die Veranstaltung:
http://www.bund-steinburg.de/tschernobyltag-2019.html
Weitere Infos zum AKW Brokdorf:
https://www.ausgestrahlt.de/informieren/atomunfall/gefahr-in-brokdorf/
Montag 11. März 2019
Mahnwache zum 8. Jahrestag der Fukushima-Katastrophe
Zum Jahrestag der Atomkatastrophe von Fukushima haben sich 80 Teilnehmer zur Mahnwache an die Opfer erinnert und vor den Gefahren der Atomkraft gewarnt. Auch das Buxtehuder Tageblatt hat darüber berichtet (pdf).
Mahnwachen-Sprecher Thomas Ringleben betonte in seiner Rede (pdf), dass Atomausstieg und Klimaschutz das gemeinsame Ziel einer nachhaltigen und umweltverträglichen Energieversorgung haben. „Mit dem Atomausstieg und dem Klimaschutz nehmen wir Verantwortung war – auch für die nächsten Generationen“, erläuterte er. Der Ausbau der erneuerbaren Energien müsse dringend vorangetrieben und beschleunigt werden, so die Forderung der Mahnwachen-Teilnehmer.
„Geht zur Europawahl am 26. Mai, denn damit entscheiden wir auch über die künftige europäische Energiepolitik“ appellierte Ringleben an die Teilnehmer.
Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung vom Buxtehuder Musiker und Friedensaktivisten Peter Schulze, der ein Lied von Hannes Wader für die Mahnwache umgetextet hatte.
Zum Tageblatt-Bericht (pdf) vom 2.3.2019
Alle Fragen, Antworten und Kommentare im Detail …
Neujahrsmahnwache und
Besuch der Ratsbegenung
Am 12. Januar haben wir auf der öffentlichen Neujahrsbegegnung der Bürgermeisterin, Frau Oldenburg-Schmidt und den Ratsvertretern ein Forderungspapier zur Energiewende übergeben.